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BERG(KUL)TOUR
Das Sparrhorn wird berreichert!
PROJEKT#3: GUNTERN/NELLEN/HEINEN
17. SEPTEMBER 2005

Von Naters nach Blatten über die Belalp zum SPARRHORN, 3021m ü.M. in Begleitung von Maultier und den «Spilmanlini» mit ihren frischen Kompositionen und Improvisationen am Hackbrett & Handorgel.

 

Kulturwanderung mit Maultieren und FreiLuftMusik:
2 Spilmanlini: Salzmann Ephraim und Mangisch Renato
2 Maultiere: Luzifer und Mathieu
3 Installationenorte: Tyndall-Denkmal, ze Tischa und dazwischen
6 Flaschen Wein
1 Flasche UPsinth

PROGRAMM

05.00 NATERS (673m ü.M.) Dorfplatz – Restaurant Linde
07.00 GEIMEN
08.45 BLATTEN (1327m ü. M.) – Hotel Blattnerhof
12.00 BELALP (Lüsga) (2136m ü.M.) – Hotel Belalp
14.00 zu den Schauplätzen von PROJEKT#3:

 

GUNTERN - ENERGIESPIRALE Thyndall Denkmal
NELLEN - BERGGEISTER dazwischen
HEINEN - FAHNEN ze Tischa

16:00 SPARRHORN (3021m ü.M.)
Wegen Schneefall hat es leider nicht bis auf’s Sparrhorn gereicht.
17:00 HOTEL BELALP: Abschlusstrunk




Guntern Georg Spirale

Nellen Bernhard Berggeister

Fahnen, Sparrhorn, Heinen Christoph

K.K. KunstKollegen Bernhard Nellen, Christoph Heinen, Georg Guntern

Transport

Aufbau Spirale

Aufbau Bergeister

Aufbau Fahne



Kappelle Geimen

Geimen

Geimen

Blattnerhof

Egga

Pause

Kolonne

Maultier-Basten

Spirale

Spirale

Laudatio

Gregor Guntern

Leute

Tischa

Wandere

Tischa

Liebe Naturfreunde, liebe Kunstfreude

Es freut mich ganz besonders, euch hier oben auf der Belalp begrüssen zu dürfen. Heute ist ein spezieller Tag, da zwei grosse Energiequellen auf festlicher Art und Weise zusammengebracht werden: Die Natur und die Kunst. Wir befinden uns hier in einer sehr bedeutsamen Region, dem Aletschgebiet. Wir sind umgeben von einem grandiosen Panorama, dessen überwältigende Grösse uns vergegenwärtigen sollte, wie klein wir Menschen inmitten der Natur sind. Zugleich bestehen wir aber aus derselben Essenz, wir sind ein Teil dieses Ganzen. Für mich sind diese Gedanken beglückend. Hier oben scheint alles in Harmonie zu sein, der Mensch in und mit der Natur. Dieses Liebes- und Lebensverhältnis sollte uns mit Respekt erfüllen, hier und heute, aber auch morgen und auch am Montag, wenn wir alle wieder zur Arbeit gehen und unseren Alltag im sozialen System wieder aufnehmen.

Wir wollen heute unsere Verbundenheit mit der Natur tief in uns erleben. Die Kunst hat uns hierher geführt! Für mich spielt sie heute eine Mittlerrolle zwischen unserem Innersten und der Natur. Sie hat uns dazu gebracht, heute aufzubrechen. Kunst ist nicht etwas, das sich in Konzepten verbirgt, Kunst ist da, um mit uns einen Dialog aufzubauen, um uns auf etwas aufmerksam zu machen, um uns dazu zu bringen, die Welt mal anders zu sehen. Die Werke, die bis hier oben hinaufgetragen wurden bestehen aus natürlichen Materialien: aus Holz, aus Metall, aus Stoff. Es sind Materialien, die man in ursprünglicher Form überall finden kann und die durch das traditionelle Wissen der Menschen, also durch ein subtiles Zusammenspiel von Materie und Geist zu einer menschlichen Kreation verwandelt wurden.

Wir werden nun den Weg zu diesen Kreationen gemeinsam gehen. Unser erster Halt wird am Thyndall-Denkmal sein, wo wir die Energiespirale von Georges Guntern entdecken werden. Das Symbol der Spirale nimmt hier ihren ganzen Sinn ein: sie verkörpert Wissenschaft, Mystik, Kunst, kurz: das Leben, unser Leben. Unsere Wanderschaft wird uns weiterführen bis zu den Tischen, wo Christoph Heinen durch seine Anbetung des Feuers den Kontakt wiederherstellt zwischen unserem Dasein, hier und heute auf dieser Erde, und dem Jenseits, der Welt der Geister. Was uns verbindet, ist die Tradition, die unsere Grossväter (und Grossmütter) kannten, und die heute auf einer ganz anderen Art und Weise wieder belebt wird. Andere Berggeister werden wir ein bisschen weiter entdecken, nämlich diejenigen von Bernhard Nellen, die vielleicht auf Umwegen unbekanntere Facetten
unserer Persönlichkeit uns vor Augen führen möchten.

Ich schlag euch nun vor, selber diese Kreationen zu entdecken. Wir werden an jedem Posten eine kleine Pause machen, seid offen, lasst euch von den Kunstobjekten und von der Atmosphäre berühren, zögert nicht, mit euren Fragen zum betreffenden Künstler zu gehen. Unsere Reise wird uns weiter bis aufs Sparrhorn führen. Alle, die dazu motiviert sind, sind herzlich eingeladen mit uns den Gipfel zu erklimmen.

Zum Schluss möchte ich nur noch meinen Wunsch zu diesem Tag äussern: nämlich, dass wir uns inmitten all dieser Geister, dieser Symbole und dieser atemberaubenden Natur endlich in Einklang mit dem was uns umgibt - und dadurch auch ein bisschen lebendiger - fühlen, als dass es oft im Alltag der Fall ist. Vielen Dank fürs Zuhören.

Muriel Constantin / Fribourg, den 16. 09. 2005